Ein Südtiroler Bubentraum

Siggi Tschurtschenthaler wollte schon immer Koch werden. Nach zahlreichen Stationen bei renommierten Köchen in Europa hat der junge Spitzenkoch in Fläsch eine neue Heimat gefunden. Dort führt er das traditionsreiche Restaurant Adler zu neuen kulinarischen Höhenflügen. Bodenständig und mit neuen Ideen zugleich.
Aufgewachsen ist Siggi Tschurtschenthaler auf einem Bauernhof mit Berggasthaus in Rodeneck im Pustertal. Bereits mit zehn Jahren stand er in der Küche und half seiner Mutter – eine hervorragende Köchin, von der er viel gelernt hat. Nach der Kochlehre verliess er seine Heimat, um das Handwerk bei renommierten Köchen zu erlernen; etwa bei Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann in München, im Hangar 7 in Salzburg, in der Vila Joya in Portugal – eines der Top 50 Restaurants der Welt – und im Tubladel in Gröden, für das Siggi Tschurtschenthaler einen Spitzenplatz in Italiens renommierten Gourmetführer Gambero Rosso erkochte. 2012 verschlug es den jungen Südtiroler in die Schweiz, wo er Küchenchef des Restaurants Level (ehemals Schoren) in St. Gallen wurde. Dort eroberte er die Herzen der Gourmets auf Anhieb und Gault Millau zeichnete ihn gleich mit 14 Punkten aus. Doch die künftige Ausrichtung des Restaurants war ungewiss und so kam Siggi Tschurtschenthaler im letzten Jahr in die Bündner Herrschaft.

Regionales mit einem Hauch Südtirol

Im geschichtsträchtigen Restaurant Adler in Fläsch, das er seit November 2014 führt, ist er Küchenchef und Besitzer zugleich. Dort setzt der Spitzenkoch eigene Akzente und überrascht dabei immer wieder mit klassischen Spezialitäten, die er lustvoll verspielt und doch verblüffend einfach und gradlinig zubereitet. Der ehrgeizige Koch hat hohe Ansprüche – nicht nur an sich selbst und sein Team. Auch die Produkte und Zutaten müssen überzeugen. Schliesslich will er seinen Gästen nur das Beste bieten.
Trotz seiner Erfolge ist der Südtiroler bodenständig geblieben. Seine Philosophie passt gut zum traditionsreichen Restaurant Adler. Während dieses in den 1960-er Jahren für Bündnerfleisch und selbst gekelterten Wein bekannt war, ist es seit vielen Jahren ein Treffpunkt für Gourmets. Eine solide Ausgangslage, die Siggi Tschurtschenthaler zu nutzen weiss, um den „Adler“ mit frischen Ideen zu beflügeln - aktuell mit 3 Hauben und 15 Gault-Millau-Punkten. Dabei darf auch ein Hauch Südtirol nicht fehlen. Das merkt man nicht erst beim Blick in die Speisekarte. Man sieht es dem Küchenchef auch an: Er ist vermutlich der einzige Gourmetkoch, der in einer Trachten-Lederhose kocht.

Neuer Raritäten-Weinkeller

Zu den frischen Ideen für das Restaurant Adler zählt auch der neue Weinkeller. Dieser ist mit über 400 Positionen gewiss nicht der grösste in der Bündner Herrschaft. Und schon gar nicht in Graubünden. Aber bestimmt ist er einer der aussergewöhnlichsten. In der Weinkarte des Restaurants finden sich auch Spezialitäten aus der Bündner Herrschaft und weitere Raritäten aus Europa.

Verschiedene Themenanlässe und Events

Mit dem neuen Weinkeller will Siggi Tschurtschenthaler Wein und Kulinarik noch stärker miteinander verbinden – etwa mit verschiedenen Themenanlässen wie Weindinner. Zudem stehen auch Gastkoch-Events, Jazz- und Blues-Konzerte sowie Whisky-Zigarren-Abende auf dem Programm – immer mit dem Ziel, den Gästen aussergewöhnliche Genusserlebnisse zu bieten. Aber nicht nur Gourmets und Weinfreunde verweilen gerne bei Siggi Tschurtschenthaler und seinem Team. Auch Zigarrenliebhaber fühlen sich in der neuen Raucherstube wie zuhause. Alles in allem ein gut durchdachtes Konzept, das den Gästen gefällt und dem „Adler“ weiterhin kulinarische Höhenflüge garantiert. Siggi Tschurtschenthaler hat sich damit weit mehr als nur einen Südtiroler Bubentraum erfüllt.

Siggis Rezept

Man nehme 40 Prozent Genuss, gebe 30 Prozent Träume hinzu, würze mit 10 Prozent Übermut und schmecke es mit 30 Prozent Dankbarkeit ab. Das ergibt ein wunderbares Gericht – zubereitet mit 110 Prozent Lebensfreude und Leidenschaft. Nachkochen ist ausdrücklich erlaubt.